Mahlsteine

In der Mühle Munkbrarup gibt es verschiedene Mahlgänge – je zwei Mahlsteine – mehrere Handmahlsteine und einen Pellgang = Schälstein.

Handmahlasteine
Auf einem der Handmahlstein können Sie den Weizen für Ihr nächstes Frühstücksbrötchen mahlen.

Bei Führungen mahlen Kinder und Erwachsene Weizen, aus dem sofort danach Mühlentaler gebacken werden. Lecker!

Führungen
Führung bis 15 Kinder und 1 Erwachsener 60 €,
jeder weitere Erwachsene 5€

Eine Familie bei einer Mühlenführung

Verschiedene Mahlgänge:
Das heißt gleichzeitig, dass es unterschiedliche Mahlsteine gibt. Man kann nicht jedes Korn auf jedem Stein vermahlen. Für den besonders harten Roggen benötigt man z.B. einen besonders harten Stein, den “Franzosen”. Dabei handelt es sich um Süsswasserquarz.
Außerdem gibt es einen auffällig dunklen Stein, der als vulkanischer Stein aus der Eiffel kommt.
Der dritte Mahlstein ist ein zusammengesetzter Stein, das heißt, dass Stücke verschiedenen Steinarten in Beton gegossen wurden.

Zwei Mahlsteine liegen in einem Mahlgang mit der Schärfe aufeinander. Korn gelangt durch das Loch in der Mitte des oberen Steines zwischen die beiden Steine. Der obere Stein dreht sich, dadurch und durch den sonnenstrahlenförmigen Schliff der Steine wird das Korn nach außen transportiert und dabei zerkleinert. Je nachdem, wie dicht die Steine aufeinander liegen, wird das Korn grober oder feiner vermahlen. Außen fällt das Mahlgut in eine Rinne, wird vom Nachfolgenden weitergetrieben und fällt irgendwann in ein Loch, an dem die Mehlrutsche beginnt. Das Schrot rutscht so in den Sack, der vom Müller unten an die Mehlrutsche gehängt wurde.
Wenn der Müller vorsichtig war und die Mahlsteine weiter auseinander gelassen hatte, musste er den Sack manchmal dreimal durchmahlen, bis dem Bäcker das “Mehl” = Backschrot fein genug war.
Ganz besonders feines Mehl erhielt der Müller durch Sieben des Schrotes. Es war der Staub. Unser heutiges Mehl ist eigentlich nur noch der Staub von früher. Staub war natürlich sehr teuer (und begehrt), aber er verursachte auch die Staublunge der Müller.

Pellgang:
Um Graupen aus Gerste herzustellen, brauchte die Mühle einen besonderen Mahlgang, den
Schälgang/Pellgang/Schälstein.

Hierbei handelt es sich nur um EINEN Mühlstein, der in einem Kasten unter dem Fußboden des Mahlsaales hängt. Er hat auf seiner Oberfläche keine Schärfe, denn die Gerste wird zwischen der Seite des sich drehenden Steines und den Wänden des Kastens hin- und hergeschleudert. So wird die Schale abgerieben, es bleibt der Mehlkörper der Gerste übrig – die Graupen.

Hierbei handelt es sich um ein sehr stark staubendes und lautes Verfahren. Außerdem ist es teuer, denn mindestens ein Drittel bis die Hälfte des eingefüllten Getreides ist nur noch als Viehfutter verwendbar.

Mehr erfahren: Graupen

Bild im Mahlsaal aufgenommen: Pellgang mit Staubkasten unter dem Fußboden, Deckel offen mit Blick auf den Graupeneimer, eingeschobener Schieber und Trichter.